WhatsApp, Facebook, Instagram, Messenger und der absolute Spitzenreiter TikTok sind nur einige Apps, die für viele nicht mehr wegzudenken sind. Insbesondere die jüngeren Generationen wickeln beinahe alles über ihre Smartphones ab. In Deutschland werden dem Handy durchschnittlich 2,5 Stunden am Tag gewidmet. In den jüngeren Gruppen sind es sogar um die fünf Stunden täglich. Zu großen Teilen werden in diesen Stunden Inhalte konsumiert, die von Apps bereitgestellt werden. Apps sind somit definitiv zu einem festen Bestandteil eines Großteils der Bevölkerung geworden. Doch lohnt es sich auch in der Bäckereibranche über Apps nachzudenken?

 

Lieferung auf Knopfdruck?

Die letzten Monate haben uns gezeigt, dass sich innerhalb kürzester Zeit alles ändern kann, was vorher selbstverständlich war. Selbst der Besuch beim Bäcker hat sich verändert. Lange Schlangen vor der Tür und der Kaffee im Gastrobereich ist auch gestrichen. Umsatzeinbrüche sowie Frustration der Kundinnen und Kunden waren die Folge. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich einige Bäckereien Gedanken über Alternativlösungen gemacht haben. Insbesondere das Thema Lieferung stand im Fokus. Lieferando war sicherlich einer der Gewinner der Krise. Es wurde so viel bestellt wie nie zuvor. Restaurantbesuche waren ebenso wenig möglich wie das Frühstück beim Lieblingsbäcker. Für die Gesellschaft ist es zur Gewohnheit geworden, sich Essen nach Hause liefern zu lassen. Nicht nur die Speisen, die eigentlich in der Gastronomie genossen werden, sondern durchaus auch Lieferungen von Supermärkten. Auch die Gorillas App erlebt einen Aufschwung. Es geht also nicht einzig um die Lieferung von fertigen Gerichten, sondern auch um die Lieferung von Lebensmitteln aller Art. Somit auch um Backwaren. Es ist ein logistischer Aufwand, das ist nicht zu bestreiten, aber es gibt viele Spekulationen, dass das Liefergeschäft in Zukunft noch stärker Einzug in die Gesellschaft halten wird. Insbesondere die jüngeren Generationen, die Zielgruppe der Zukunft, ist stark auf Online-Bestellungen fixiert. Kleidung, Bücher, Drogerieartikel, Elektrogeräte, Lebensmittel…was immer geht wird online bestellt. Auch wenn Liefer-Apps bei Bäckereien aktuell noch nicht die Norm sind und auch nicht notwendig erscheinen, lohnt es sich sicherlich trotzdem, den Gedanken für die Zukunft aufzugreifen. Wer weiß, wie es in ein paar Jahren aussieht…

 

Vorbestellung leicht gemacht

Ganz anders sieht es schon jetzt bei den Vorbestellungen aus. Während Lieferungen bei den meisten Bäckereien noch nicht zu bewältigen sind, sind Vorbestellungen durchaus ein interessantes Thema für Bäckerei-Apps. Welcher Bäcker kennt es nicht: Die Kunden stehen Schlange, warten darauf ihre Lieblingsprodukte einkaufen zu können und dann ist eine gewünschte Backware ausverkauft. Nicht selten sorgt das für Unmut seitens der Kunden. Allzu verständlich, aber eine exakte Vorausplanung des Backplans ist trotz jahrelanger Auswertung einfach nicht möglich. Deswegen die Möglichkeit der Vorbestellung. Das Lieblingsprodukt in der App auswählen, klicken und in der Filiale abholen. Viele Bäckereien bieten auch die Option an, dass man sich bei Vorbestellungen nicht anstellen muss, sondern direkt an der Schlange vorbeigehen und die bestellte Ware abholen kann. Dabei ist es nicht notwendig, eine eigene App zu programmieren, sondern es gibt zahlreiche Anbieter, die einem hier den Zugang leicht machen. Aber auch hier ist Vorsicht angesagt…die App und die Planung müssen ausgeklügelt sein. Es muss genau geplant werden, wie spontane Bestellungen gehändelt werden können. Eine Planung, dass die Produkte auch garantiert vorrätig sind, ohne am Abend zu viel Retoure zu haben. Denn der Kunde möchte spontan bestellen und nicht Tage im Voraus. Hat man einmal eine gute Lösung für sich gefunden, ist eine App für Vorbestellungen eine große Sache, die sicherlich auf viel Interesse und Nachfrage stößt.

 

Und was ist mit Kunden-Apps?

Auch über Kunden-Apps machen sich manche Bäckereien Gedanken. Eine digitale Lösung über die vieles gebündelt werden kann, das sonst aus verschiedensten Quellen bezogen werden muss. So zum Beispiel eine digitale Stempelkarte, die Möglichkeit der Hinterlegung einer Kundenkarte oder eines Gutscheins. Ein Newsticker ist genauso möglich wie eine Übersicht aller Produkte und ihrer Allergene. Maps und Filialsuche, Speisekarten, Wochenangebote – Apps können das alles abbilden. Auch individuelle Wünsche von Bäckereien können berücksichtigt werden. Es ist noch fraglich, wie groß der Anklang ist und ob diese Art der App ausreichend nachgefragt ist, als dass sich der Zeitaufwand lohnt. Aber es wird sich herausstellen…

 

Grundsätzlich kann man zu dem Fazit gelangen, dass Apps durchaus eine wichtige Rolle in der Zukunft spielen werden. Die Nachfrage nach digitalen Lösungen ist riesig und wird weiter steigen. Deswegen lohnt es sich auf jeden Fall, sich frühzeitig mit diesen Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Allerdings muss beachtet werden, dass alles gut durchdacht ist, sonst können einem Apps auch ganz schnell jede Menge Ärger bereiten.