Aus Backstub' wird Backstub'
Was tun, wenn der dynamische Plan des Lebens nach Jahren in der Backstube ins Stottern gerät, da kein Nachfolger in Sicht ist, der für den Treibstoff sorgt? Den Betrieb verschenken, einen Bäcker adoptieren, das eigene Rentenalter auf 70plus verschieben? Da erscheint die Option, mit einem branchenfremden Investor ins Geschäft zu kommen, zielführender.
Einer, der gerade damit begonnen hat, Bäckereien aufzukaufen, die Rendite versprechen, ist Rigbert Fischer. Der 34-Jährige betreibt in Frankfurt das Unternehmen „Haus der Bäcker“. Zehn bis zwölf Betriebe will diese Branchenunterkunft in drei bis vier Jahren beherbergen. Zwei sind es bereits, mit einer dritten führt der Wirtschaftsingenieur nach eigenen Angaben aktuell Kaufgespräche. [...]
„Wir glauben an die Branche, da sie nicht konjunkturabhängig ist, und setzen auf ihre Zukunft“, sagt Fischer, der gesunde Betriebe mit guter Rendite unter den etablierten Markennamen weiterlaufen lässt, „um sie gezielt weiterzuentwickeln“. Dabei helfen sollen zentrale Dienstleistungen aus Frankfurt wie Marketing und IT.
Bernd Krome war 2019 der Erste, der ins Haus der Bäcker eingezogen ist. „Ich habe schnell gemerkt, dass der Investor nicht den letzten Cent aus dem Betrieb herauspressen, sondern ihn tatsächlich entwickeln will“, sagt der 48-Jährige, der jetzt als Geschäftsführer in Krome’s Backstube arbeitet und mit dieser Regelung hochzufrieden ist.
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Quelle: Allgemeine Bäcker Zeitung Online (2020), Ausgabe 4